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"Am Ende will man nicht mehr zurück"

Katrin Schneider (Management Internationales, ifb) erzählt im Interview über ihre Auslandserfahrungen, warum ein Auslandsaufenthalt auf jeden Fall lohnenswert ist und welche Möglichkeiten die KH Mainz bietet.

Katrin Schneider ist im ifb seit Dezember 2017 für den Bereich "Management Internationales" zuständig (Bild: KH Mainz).

Seit Dezember 2017 arbeitet Katrin Schneider im Institut für angewandte Forschung und internationale Beziehungen (ifb) der KH Mainz. Sie ist Ansprechpartnerin für alle internationalen Aktivitäten der Hochschule.

Was hat Sie bewogen sich beruflich dem Thema internationale Mobilität an Hochschulen zu widmen?
Ich habe während meiner Schulzeit Sprachkurse in England und Malta gemacht, nach meinem Abitur ein halbes Jahr in Australien verbracht und während meines Studiums ein Auslandssemester in Frankreich absolviert. Für mich war es daher wichtig, nach meinem Studium einen Beruf zu ergreifen in dem ich meine Fremdsprachenkenntnisse weiter nutzen und meine Begeisterung für internationale Zusammenarbeit weitergeben kann. Für eine Arbeit an Hochschulen habe ich mich entschieden, da das Studium gute Gelegenheiten bietet, für längere Zeit ins Ausland zu gehen. Junge Menschen profitieren – man kann wirklich sagen – ein Leben lang von ihrer Auslandserfahrung und in der Regel geben sie ihre Erfahrungen auch an Andere weiter.

Was war diesbezüglich Ihre erste Tätigkeit?
Bevor ich an die KH Mainz gewechselt bin, habe ich an der EBS Universität im Rheingau gearbeitet. Dort war ich als Erasmus+ Koordinatorin für alle Aktivitäten im europäischen Ausland zuständig. An der EBS ist mindestens ein Auslandssemester für die Studierenden Pflicht, so dass es eine große Anzahl an Partneruniversitäten auf vier Kontinenten gab. Das Thema Internationalität war bereits hochschulweit gut implementiert und so habe ich gelernt, wie man in etablierten Strukturen eine Vielzahl an Studierenden betreut.

Was hat Sie bewogen sich an der KH Mainz zu bewerben?
Die gut implementierte internationale Ausrichtung der EBS war für mich der perfekte Einstieg, aber für meine persönliche Entwicklung wollte ich meine erlernten Kenntnisse an einer Hochschule einbringen, an der es die Möglichkeit gibt, den internationalen Bereich mitauszubauen und zu gestalten. An der KH Mainz habe ich diese Möglichkeit gefunden. Außerdem freue ich mich, wieder in meiner Heimatstadt zu arbeiten.

Welchen Nutzen eines Auslandsaufenthalts möchten Sie unseren Studierenden besonders ans Herz legen?
Für mich war es während meines Auslandssemesters in Avignon eine besondere Herausforderung alle Aspekte meines Lebens in Frankreich selbstständig in einer Fremdsprache zu organisieren. Es gibt ein Cliché, dass Franzosen nicht auf Ansprache auf Englisch reagieren und falls doch, dann auf Französisch antworten. Das stimmt nicht unbedingt, aber ich musste mich mehrmals (auf der Post, in der Bank oder mit den Vermietern) auf Französisch verständigen, obwohl es mir mit Englisch sehr viel leichter gefallen wäre. Auch die französische Bürokratie kostete mich viele Nerven, aber am Ende habe ich mir den gesamten Auslandsaufenthalt selbst erarbeitet. Ich habe einen französischen Mietvertrag abgeschlossen, hatte französische Bank- und Handyverträge, habe auf Französisch studiert und habe französische und internationale Freunde gefunden. In dem Auslandssemester habe ich gelernt, ein Leben in einem fremden Land aufzubauen, im Ausland zu studieren und konnte innige Freundschaften schließen. Daher empfehle ich jedem/r einen Auslandsaufenthalt zu wagen! Je länger der Aufenthalt, desto tiefgreifender wird das eigene Leben beeinflusst. Und am Ende will man nicht mehr zurück.

Neben dieser persönlichen Bereicherung, gibt es noch weitere Vorteile?
Ein Auslandsaufenthalt wird von Arbeitgebern generell positiv bewertet, da es zeigt, dass man flexibel ist, offen für Neues und gefragte Kompetenzen (z.B. Sprachkenntnisse, interkulturelles Verständnis etc.) mitbringt. Außerdem kann ein Auslandsaufenthalt dabei helfen, die eigenen Wünsche an das Leben und die berufliche Entwicklung besser zu formulieren. Ein Auslandsaufenthalt kann das ganze Leben (positiv) beeinflussen.

Was bietet die KH, wenn Studierende sich für einen Auslandsaufenthalt interessieren?
Ein Auslandsaufenthalt verlangt den Studierenden viel Einsatz ab, für die Organisation des Aufenthalts sowie die Integration in ein neues Umfeld. Wir versuchen, mit unseren Angeboten die Studierenden dabei umfassend zu unterstützen. Im Vordergrund steht dabei die persönliche Beratung. Jeder Fachbereich hat eine/n Auslandsbeauftragte/n für die akademischen Belange eines Auslandsaufenthalts und ich bin für die allgemeine Beratung und Stipendienberatung zur finanziellen Unterstützung zuständig. Darüber hinaus bietet das ifb pro Semester einen Spracheinstufungstest sowie ein interkulturelles Seminar an. Die Studierenden sind gefordert, sich im Vorhinein zu überlegen, welche Form eines Auslandsaufenthalts für sie persönlich am besten geeignet ist. Informationen zu den verschiedenen Angeboten sind auf unserer Webseite zu finden: https://www.kh-mz.de/internationales/wege-ins-ausland/. Je nach Form des Auslandsaufenthalts helfen die Kolleginnen und Kollegen der Praxisreferate, der Fachbereiche oder ich bei der Bewerbung. Auch während des Auslandsaufenthalts sind wir die ersten Kontaktpersonen, falls Schwierigkeiten auftreten, und begleiten die Studierenden bis nach dem Auslandsaufenthalt.

 

Katrin Schneider ist unter folgendem Kontakt erreichbar:

Katrin Schneider M.A.
Institut für angewandte Forschung und internationale Beziehungen (ifb)
Saarstr. 1
D-55122 Mainz

Telefon: +49 6131 289 44-350
E-Mail: katrin.schneider[at]kh-mz(dot)de
 

Das Gespräch mit Katrin Schneider führte Dr. Elke Bruck