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„Kontrastreich und bunt wie seine Matroschkas“

Studienreise der Bachelor- und Masterstudierenden Soziale Arbeit vom 03. bis 10. Juni 2018 nach Tula, Russland

(© Bilder: Remmel-Faßbender/Nierobisch)

Gruppenbild mit dem Rektorat der Staatlichen Pädagogischen Universität Leo Tolstoi, Tula.

In der Lebkuchen-Fabrik von Tula.

Theateraufführung im Park zu Puschkins Geburtstag.

Professor Ruth Remmel-Faßbender (links) und Dr. Kira Nierobisch begleiteten die Studienreise.

Prachtvolle Bauten, kulturelle Vielfalt, alte Handwerkskunst und großherzige Menschen. „Russland ist so bunt und kontrastreich wie seine Matroschkas“, antwortet Dr. Kira Nierobisch auf die Frage, wie sie die Eindrücke der einwöchigen Studienreise nach Tula und Moskau beschreiben würde. Zusammen mit Professor Ruth Remmel-Fassbender hat sie im Juni erstmals die Studienreise zur Partneruniversität nach Tula, Russland begleitet, an der zehn Studierende der Sozialen Arbeit teilnahmen. Die Partnerschaft zur Staatlichen Pädagogischen Universität Leo Tolstoi in Tula besteht seit 13 Jahren und wird von Professor Ruth Remmel-Faßbender intensiv begleitet. „Da Frau Remmel-Faßbender nächstes Jahr in den Ruhestand geht, stellte sich die Frage der Nachfolge. Gerade weil ich mit Russland bisher wenig Berührungspunkt hatte, konnte ich mir diese Aufgabe gut vorstellen. Wenn ich etwas verstehen und mitdiskutieren will, muss ich mir mein eigenes Bild machen und eigene Erfahrungen sammeln – und genau dies ermöglicht die Betreuung der Partnerschaft mit Tula.“

Für Marie-Theres Thomas und Laura Kusch, die im vierten Semester Soziale Arbeit studieren, war es ebenfalls die erste Reise nach Russland. „Über Russland wusste ich nicht viel und ehrlich gesagt, wäre es mir privat als Reiseziel wahrscheinlich nicht in den Sinn gekommen. Das Angebot der Studienreise fand ich jedoch direkt spannend. Durch das umfassende Programm und die persönlichen Begegnungen hat man die Chance, Land und Leute auf vielfältige Weise kennenzulernen“, erzählt Laura Kusch. Wer die beiden Studentinnen berichten hört, dem wird schnell deutlich, wie vielseitig die Reise war: neben dem Austausch an der Universität und dem Besuch von Einrichtungen der Sozialen Arbeit sowie verschiedener Museen standen unter anderem Lebkuchen backen in Tulas Lebkuchen-Fabrik und die Feier von Puschkins Geburtstag auf dem Programm. „Die Feier fand in einem Park statt und die Studierenden der Sozialen Arbeit unserer Partneruni hatten die Aufführung eines Puschkin Märchens vorbereitet, in das sie die Kinder vor Ort – und auch uns Studierende aus Deutschland – eingebunden haben. Das war ein echtes Highlight und hat uns inspiriert, ein solches theaterpädagogisches Projekt vielleicht auch mal hier bei uns umzusetzen“, berichtet Marie-Theres Thomas.

Beeindruckt war die Gruppe aus Deutschland auch vom Besuch einer ambulanten und stationären Einrichtung der Frauenhilfe, die eine interdisziplinäre Hilfe für Frauen in Not anbietet. „Imponiert haben mir die hochmodernen Konzepte und die große Begeisterung der Mitarbeitenden, mit ihrer Arbeit etwas bewegen zu können. Es wurde deutlich, wie intensiv an der Professionalisierung der Sozialen Arbeit gearbeitet wird und in wie kurzer Zeit enorme Entwicklungen möglich sind“, betont Dr. Kira Nierobisch.

Die beiden letzten Tage der Studienreise verbrachte die Gruppe in Moskau, das von Tula in rund zweieinhalb Stunden per Bahn zu erreichen ist. „Die Millionenstadt Moskau war schon ein krasser Kontrast zu Tula. Vieles ist so prachtvoll und riesig – selbst die U-Bahn erscheint an einigen Stationen gefühlt aus purem Gold“, erinnert sich Marie-Theres Thomas.

Für beide Studentinnen steht nach der Woche in Russland fest, dass sie die internationalen Angebote der Hochschule während ihres Studiums weiter nutzen wollen. „Das war eine super gute Erfahrung. Ich würde gerne alle Studienreisen mitmachen, die es noch gibt – zum Beispiel nach Riga“, resümiert Laura Kusch. Marie-Theres Thomas hat bereits konkrete Pläne für das nächste Jahr. Sie wird zwei Monate des studienintegrierten Praktikums in Butare, Ruanda verbringen. Seit dem vergangenen Jahr pflegt die KH Mainz eine Kooperation mit der dortigen Catholic University of Rwanda, über die die Anbahnung von Praktikumsaufenthalten unterstützt wird.

Die Studienreise nach Tula findet alle zwei Jahre statt. Im Sommer 2019 wird eine Gruppe aus Tula an der KH Mainz zu Gast sein. Dr. Kira Nierobisch wird noch in diesem Jahr ihre zweite Reise nach Russland antreten. „Im Oktober sind wir zu den Jubiläumsfeierlichkeiten zum achtzigjährigen Bestehen der Universität nach Tula eingeladen. Ich freue mich schon darauf, zusammen mit Kolleginnen der KH Mainz die Hochschule vor Ort vertreten zu dürfen.“