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Von Talkern, Foodsharing und warmem Wasser

Vernissage zu Lebenswelten von Klientinnen und Klienten der Sozialen Arbeit

Was haben ein Talker, Foodsharing und warmes Wasser mit Sozialer Arbeit zu tun? Dies fragten sich gut 40 Studierende des dritten Semesters im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit.

Im Kontext des Seminars „Lebenslagen und Lebenswelten“ erforschten sie den Alltag ihrer Klientinnen und Klienten. Die Studierenden erfuhren, was es heißt, als (junger) Mensch obdachlos zu sein, als Pflegekind aufzuwachsen, was es bedeutet, sich prostituieren zu müssen oder drogenabhängig zu sein, zu fliehen, im Heim groß zu werden, körperlich und/oder geistig behindert zu sein. Wie sieht die Lebenssituation junger Mütter oder straffälliger Jugendlicher aus, die Arbeit im Hospiz oder in der Schulsozialarbeit?

Anhand von Interviews, Literaturrecherche, teilnehmender Beobachtung oder Filmmitschnitten recherchierten die Studierenden intensiv zur Lebenswelt der Klientinnen und Klienten. Im Rahmen einer kreativen Vernissage präsentierten sie die Ergebnisse in Form von Collagen, Filmen, Postern, Puzzles, Fotos oder selbstgestalteten Büchern. So erfuhren die Besucherinnen und Besucher, dass es sich beim Talker um eine technische Kommunikationshilfe handelt, mit der z.B. via Augensteuerung oder Blickrichtung ein PC bedient werden kann, sodass Menschen mit einer motorischen Beeinträchtigung mit ihrer Umwelt kommunizieren können. Was es bedeutet, von Altersarmut betroffen zu sein und auf Angebote der Tafel oder des Foodsharings angewiesen zu sein, zeigte sich eindrucksvoll in einem Projekt, das eine Klientin in ihrem Alltag länger begleitete. Dass drei Minuten warmes Wasser in einer Gemeinschaftsunterkunft ein Euro kosten können,wurde in den Gesprächen mit einem jungen, zeitweise obdachlosen Mann deutlich.

Die engagierten Ergebnisse verzahnten in kreativer Art und Weise Theorie und Praxis Sozialer Arbeit.