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Entlang der Seidenstraße. Hochschulen im Kaukasus

Studienreise zur Kooperationsanbahnung mit Universitäten in Georgien und Armenien.

Hauptgebäude der Staatlichen Universität Eriwan, die die Professoren Papenkort und Feuerhelm während ihrer Reise besuchten. Bild: Papenkort

Eine Route der berühmten Seidenstraße führte nicht direkt zum Mittelmeer, sondern über Armenien und Georgien erst zum Schwarzen Meer. Sie verläuft östlich am großen (5137 Meter) und kleinen Ararat (3896) entlang, wo nach dem Buch Genesis die Arche Noah gelandet sein soll.

Die beiden Professoren Wolfgang Feuerhelm und Ulrich Papenkort wählten im Februar zwar nicht den beschwerlichen Weg zu Lande, sondern den schnellen und leichten der Luftfahrt, hielten sich aber ebenfalls wie so viele Menschen vor ihnen für einige Tage in den beiden christlich geprägten Länder Georgien und Armenien auf, vor allem in den Hauptstädten Tiflis und Eriwan. Sie führten Gespräche mit Universitäten vor Ort, um weitere Partnerhochschulen in einer Region gewinnen zu können, die immer auch eine Durchgangsregion war. „Der Kaukasus – als Region, nicht als Gebirge – war und ist durch ständige Reise- und Wanderungsbewegungen von Süden nach Norden gekennzeichnet, im Falle der Seidenstraße von Persien im Südosten nach Georgien im Nordwesten. Insofern schon geographisch und historisch eine spannende Region für Fragen der Migration in Forschung und Lehre", berichtet Ulrich Papenkort.

In Tiflis trafen sich Feuerhelm und Papenkort mit Kolleginnen und Kollegen der Staatlichen Universität Tiflis und der Staatlichen Ilia Universität. In Eriwan besuchten sie die Staatliche Universität Eriwan. Wolfgang Feuerhelm bemerkt beim Namen „Eriwan“, dass es den Sender „Radio Eriwan“ so nie gegeben habe. Er sei ein fiktiver Topos gewesen, der politischen und anderen Witzen zu kommunistischen Verhältnissen als fester Rahmen diente: „Im Prinzip ja, aber…“.

Bei allen drei Universitäten stießen die beiden Mainzer auf ein deutliches Interesse zunächst für einen Studierendenaustausch - sowohl hinsichtlich des Bachelor „Sozialwissenschaften: Migration und Integration“ als auch für den Bachelor „Soziale Arbeit“. In beiden Fällen wäre auch die Vermittlung von Praktika möglich.

Die Staatliche Universität Tiflis koordiniert ein von der EU gefördertes Projekt „Promoting Migration Studies in Higher Education (PROMIG)“, an dem neben ihr selbst die erwähnte Staatliche Universität Eriwan, vier andere Universitäten im Kaukasus (in Armenien, Aserbeidschan und Georgien) und Universitäten in Afghanistan (Kabul), Deutschland (Oldenburg), Österreich (Graz) und Spanien (Alicante) teilnehmen. Eine Kooperation der Katholischen Hochschule Mainz mit den beiden Universitäten in Tiflis und Eriwan würde insofern ein fachlich und international interessantes Netzwerk von Universitären erschließen können, betont Papenkort.