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KMU-innovativ Verbundprojekt für Teletherapie bei Aphasie gestartet

KH Mainz ist Verbundpartner bei der Entwicklung einer digitalen Plattform zur Therapie für Menschen mit Aphasien (erworbene neurologisch bedingte Sprachstörungen).

Pünktlich zu Jahresbeginn ist das KMU-innovativ Verbundprojekt „Konzeption und Entwicklung einer Plattform zur Telediagnostik und Teletherapie bei neurogenen Sprachstörungen – teletherapeutisches lebensgeschichtliches Erzählen zur Steigerung von Lebensqualität“ - kurz TELL - gestartet. Das Projekt wird bis Ende Dezember 2022 im Rahmen der Maßnahme ‚KMU-innovativ‘ im Programm ‚IKT, Datenwissenschaft, Informationstechnologien, Industrie 4.0‘ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund einer Millionen Euro gefördert.

Neben der POLAVIS GmbH in Berlin als Verbundkoordinator gehören die HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen, die Katholische Hochschule Mainz sowie die AMIC Angewandte Micro-Messtechnik GmbH in Berlin zum Verbund, der eine digitale Plattform zur Therapie für Menschen mit Aphasien (erworbene neurologisch bedingte Sprachstörungen) konzipieren und erproben wird.

Ziel des Projekts TELL ist die erstmalige Umsetzung sprachtherapeutischer, teilhabeorientierter Gruppenarbeit zur Steigerung der Lebensqualität als Teletherapie. Dabei wird eine spezifisch für Menschen mit Aphasie angepasste, erzählbasierte Biographiearbeit erprobt, an der die Gruppenmitglieder online von zu Hause aus teilnehmen können. Durch die lebensgeschichtlichen Erzählungen sollen die Krankheitsverarbeitung unterstützt und die gesellschaftliche Teilhabe verbessert werden. Mit der digitalen Lösung werden zudem eine adäquate Diagnostik und ein effizientes Therapiemanagement angestrebt.

Das interdisziplinär aufgestellte Konsortium aus den Bereichen Logopädie, Bildverarbeitung und Spracherkennung mit Maschine Learning KI-Verfahren sowie Digitallösungen im Gesundheitswesen vereint eine große und breit gefächerte Expertise, die für eine erfolgreiche Realisierung des Projektes notwendig ist. Unterstützt wird die Arbeit durch logopädische Praxen in den Regionen der beteiligten Hochschulen sowie Kooperations- und Netzwerkpartner. Von Beginn an werden darüber hinaus auch Betroffene in die Entwicklung und das Testing der Plattform einbezogen. Das Verbundprojekt soll einen Beitrag dazu liefern, die Qualität und Durchführung therapeutischer Interventionen durch Nutzung einer digitalen Plattform-Lösung im Gesundheitswesen zu verbessern.

Quelle: Pressemeldung der Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen vom 06.01.2020