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Foto (v.l.n.r.): Petra Wünker (ifw), Kira Nierobisch (Fachbereich Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften), Victoria Rauch (Sozialpädagogische Familienhilfe der Malteser Werke Ingelheim) und Marouane Jnieh (Leiter der Jugend- und Familienhilfe der Malteser in RLP und Hessen)

Zur Auftaktveranstaltung kamen die fünf Teilnehmenden zum ersten Mal an der Katholischen Hochschule zusammen. So unterschiedlich wie die Herkunftsländer der Teilnehmenden sind auch ihre biographischen und beruflichen Werdegänge. Was sie aber alle gemeinsam haben: Sie arbeiten bereits seit mehreren Jahren als Sprachmittler:innen für die Malteser Werke und möchten ihr pädagogisches Wissen aus der Praxis mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Sozialen Arbeit verknüpfen und ihre Kenntnisse vertiefen.

Mix aus Schulungen und Gasthörendenstudium

Der Kurs wurde mit und für die Sozialpädagogische Familienhilfe der Malteser Werke Ingelheim entwickelt – konzipiert durch das Institut für Fort- und Weiterbildung (ifw) sowie den Fachbereich Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften an der KH Mainz. „In einer attraktiven Mischung aus Gasthörendenstudium und Inhouse-Schulungen werden die Mitarbeitenden der Malteser Werke qualifiziert, so dass sie ihre Tätigkeit im Bereich der Sozialen Arbeit (im Selbstverständnis) besser ausüben können“, erklärt Professor Dr. Jan Lohl, Leiter des ifw. „Rechtliche Grundlagen, Handlungskonzepte und Praxisfelder der Sozialen Arbeit sind ebenso Inhalt des Kurses wie psychologische und pädagogische Fragestellungen. Besonders wichtig waren uns bei der Entwicklung des Kurses die Inhouse-Schulungen, in denen die Inhalte der Gasthörendenschaft vertieft und hinsichtlich ihrer Praxisrelevanz nachbearbeitet werden", so Lohl weiter.

Mittler:innen zwischen den Kulturen

Sprachmittler:innen übernehmen eine wichtige Aufgabe bei der Unterstützung neu zugewanderter Menschen oder von Menschen, die nur wenig Deutsch sprechen. Sie helfen im Alltag ganz konkret bei der Kommunikation mit Kitas, Schulen, Ämtern und Behörden oder bei Arztbesuchen. Auf diese Weise werden Missverständnisse vermieden, die durch fehlende Sprachkenntnisse entstehen können. „Oft sind sie bei Problemen die ersten Ansprechpartner der Familien“, sagt Professorin Dr. Kira Nierobisch, die das Projekt seitens des Fachbereichs Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften der KH Mainz leitet. Aber auch für das Personal in Schulen, Ämtern und im Gesundheitswesen übernehmen sie eine wichtige Funktion. Dank klarer Dialoge können Anliegen schneller bearbeitet und Probleme gelöst werden. „Sie übernehmen eine große Verantwortung für die betreuten Menschen und vermitteln sozusagen zwischen den Kulturen“, so Nierobisch weiter. Eine kontinuierliche Weiterbildung und Begleitung der Sprachmittler:innen sei daher essenziell.
Der Kurs läuft bis zum Sommersemester 2024. Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung wird den Teilnehmenden ein „Diploma of Basic Studies“ verliehen, das bei späteren Aufnahme eines Studiums der Sozialen Arbeit anerkannt werden kann.

Susanne Junk-Müller (Stabsstelle Rektorat / Digitale Kommunikation, KH Mainz)