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"Der Lernort 'Praxis' muss attraktiver und deshalb auch professioneller werden"

Teilnehmende der im Februar abgeschlossenen Qualifizierung mit Kursleiterin Marion Riese (dritte Person von rechts). (Bild: ifw, KH Mainz)

Seit 2019 ist die Weiterbildung fester Bestandteil im Programm des ifw. Die dreiteilige Weiterbildung richtet sich an Praxisanleiter:innen in der Ausbildung der Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie. Teilnehmen können sowohl Therapeutinnen und Therapeuten mit Staatsexamen als auch mit akademischem Abschluss. Die Vermittlung von aktuellem pädagogischem und therapeutischem Wissen sowie deren praktischer Umsetzung in der Anleitungssituation stehen im Mittelpunkt der Weiterbildung. "Es ist schön zu erleben, wie sich die Gruppe öffnet, einander vertraut und sich am eigenen Wachsen und dem der anderen erfreut", berichtet die Seminarleiterin Marion Riese, die als Professorin für Physiotherapie mit dem Schwerpunkt Fachdidaktik für Gesundheits- und Therapieberufe an der KH Mainz tätig ist.    

Mit eigenen Lernprojekten mehr Sicherheit in der Anleitungssituation erwerben

Neben fachlichen Impulsen, methodischen Anregungen und praktischen Übungen ist die Entwicklung, Durchführung und Reflexion von Lernprojekten, die sich an den individuellen Anliegen und Herausforderungen der Teilnehmenden orientieren, ein wichtiger Baustein der Qualifizierung. "In drei Blöcken von jeweils zwei Tagen ist es sehr gut möglich, Wissen bereitzustellen, die Teilnehmenden in den Austausch zu bringen und sie im Lernprozess zu begleiten - das Konzept der Ermöglichkeitsdidaktik wirkt!", resümiert Riese nach drei erfolgreich durchgeführten Durchgängen der Weiterbildung. 

Große Nachfrage bei den Praxisanleiter:innen   

"Mit Marion Riese haben wir eine Referentin, die neben der wissenschaftlich didaktischen Erfahrung an Schulen und Hochschulen auch über langjährige Praxserfahrungen als Physiotherapeutin in Klinken und Praxen verfügt", berichtet Institutsleiter Professor Dr. Jan Lohl. "Diese Kombination und das gute Konzept der Weiterbildung hat sich bewährt und herumgesprochen", so Lohl. "Die Teilnehmenden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und die nächste Reihe, die Ende des Jahres startet, ist bereits ausgebucht", ergänzt Referentin Petra Wünker, die seitens des ifw die Kursbegleitung bei dieser Reihe übernimmt.

Den Erfolg der Reihe erklärt sich Riese u.a. mit der Akademisierung der Ausbildung. "Es kommen immer mehr Bachelor- und Masterabsolvent:innen in die Kliniken und Praxen und treffen dort auf die klassisch ausgebildeten Therapieberufler:innen". Dadurch werde ein Weiterbildungsbedarf erzeugt, erläutert Riese. Zudem sei die Qualität der Ausbildung das entscheidende Argument, um Nachwuchskräfte zu gewinnen. Der Lernort "Praxis" müsse attraktiver und deshalb auch professioneller werden.    

Die dreiteilige Qualifizierung für Praxisanleiter:innen in den Therapieberufen wird auch im Jahr 2024 wieder angeboten. Das neue Programm des ifw wird ab Herbst auf der Website der Hochschule verfügbar sein.

Petra Wünker (ifw, KH Mainz)