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Alumni at work

Nach ihrem Studium der Praktischen Theologie und der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik arbeitete Christine Dieter einige Jahre als Bildungsreferentin in der Mädchenarbeit sowie Freizeit- und Kulturpädagogik. Berufsbegleitend absolvierte sie den Masterstudiengang Beratung in der Arbeitswelt: Coaching, Supervision und Organisationsberatung. Im Angestelltenverhältnis arbeitet Christine Dieter heute im Kontext der Inklusiven Bildung im öffentlichen Dienst. Sie berät Lehrkräfte sowie Eltern und begleitet sozial- und emotional verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler. Freiberuflich ist sie als Coach und Supervisorin in Einzel- und Gruppenkontexten für Auftraggeber aus unterschiedlichsten Bereichen tätig.

• Was sind die zentralen Aufgaben Ihrer heutigen Beratungstätigkeit?

Die Beratung von Menschen in herausfordernden Lebens- und Arbeitssituationen gehört seit Jahren zu meinen täglichen Aufgaben. Ebenso vielfältig wie die Beratungsinhalte sind meine Aufgaben: Coaching von Fach- und Führungskräften, Fall- und Team-Supervision, Leitung von Trainings und Seminaren, Kriseninterventionen, psychosoziale Beratung sowie Erziehungsberatung.

• Was ist die größte Herausforderung bei Ihrer Tätigkeit?
Es ist eine Herausforderung in konfliktreichen Situationen die unterschiedlichen Charaktere und Interessen miteinander respektvoll ins Gespräch zu bringen und zu einer für alle tragfähigen Lösung zu kommen.

• Was ist die schönste Seite Ihres Berufs?
Besonders schätze ich, dass ich auf unterschiedlichste Menschen in verschiedensten Kontexten mit einer breiten Palette von Anliegen treffe und diese begleiten darf. Die persönlichen Kontakte, das gemeinsame Entdecken von Ressourcen und Lösungen und die Freude über Veränderung zu sehen, erlebe ich immer wieder als sehr erfüllend.

• Welche Themen und Anliegen sind Ihnen besonders wichtig?
Mein Ziel in meiner Beratung sowie in meinen Seminaren ist, Menschen zu unterstützen, ihre eigenen Ressourcen zu entdecken, Lösungen zu entwickeln, Selbstwirksamkeit zu erleben und zu mehr Zufriedenheit und Stärke zu gelangen. Dies sind für mich die Grundlagen für ein erfülltes, gesundes und effizientes Berufsleben.

Ihre Studienzeit liegt nun schon einige Jahre zurück und Sie konnten viele Erfahrungen im Berufsleben sammeln. Welche Eindrücke haben Sie heute noch (ganz besonders) von Ihrem Studium in Erinnerung?
Gerne erinnere ich mich noch an die freundliche, offene Atmosphäre, die mich bereits am Tag der offenen Tür empfing, das persönliche Willkommen. Besonders schätzte ich das große und wohlwollende Interesse und Entgegenkommen der Professorinnen und Professoren gegenüber den Studierenden und die individuelle Förderung. Noch oft denke ich an die intensiven Vorlesungen des verstorbenen Professor Schuster zurück, die mich sehr prägten.

• Hatten Sie im Laufe des Studiums mal darüber nachgedacht abzubrechen und alles hinzuschmeißen?
Durchaus setzte ich mich mit der Frage auseinander, ob die Studienwahl der Praktischen Theologie die richtige war. Umso besser war die Entscheidung, ergänzend hierzu Soziale Arbeit/Sozialpädagogik zu studieren.

• Welche Aspekte Ihres Studiums waren für ihren Berufsweg rückblickend besonders hilfreich?
Sehr profitiert habe ich von praxisnahen Veranstaltungen. Überhaupt die Verbindung zwischen Theorie (in den Vorlesungen) und Praxis (u.a. in den praktischen Semestern) förderten einen fundierten Einstieg. Auch selbstreflektorische Anteile im Studium fand ich sehr wichtig. Für meine Masterthesis war es nochmals sehr hilfreich, bereits durch die beiden Diplomarbeiten sauberes wissenschaftliches Arbeiten gelernt zu haben. Schnell konnte ich im Beruf immer wieder feststellen, eine sehr gute Ausbildung an der Hochschule genossen zu haben. So hat die K(F)H mir hervorragende Wurzeln für meinen Berufsweg gegeben!

Zum Abschluss des Gesprächs noch zwei Fragen:
• Welchen Tipp würden Sie den heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Den heutigen Studierenden empfehle ich die Möglichkeiten des Auslandsaustausches zu nutzen, die es in diesem Maße zu meiner Zeit noch nicht gab. Auch der Erwerb von Zusatzqualifikationen ist eine großartige Chance, die unbedingt genutzt werden sollte.

• Und welchen Rat können Sie der KH oder den Lehrenden in der KH mitgeben?
Ich würde mich für alle nachkommenden Studierenden freuen, wenn der offene, kritische, herzliche und wohlwollende Geist an der Hochschule lebendig bleibt!

 

Das Gespräch mit Christine Dieter führte Prof. Peter Orth | Bild: Christine Dieter