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Praxis und Fortschritt - Schlüssel zum Erfolg

Vor rund 160 Teilnehmenden präsentierten die Studierenden in der Aula der KH Mainz die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten.
von links: Prof. Dr. Sandra Bensch, Rektor Prof. Dr. Martin Klose, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus – Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, Prof. Dr. Renate Stemmer
(Bilder: KH Mainz)

Beim 4. Interdisziplinären Symposium der Gesundheitsfachberufe an der Katholischen Hochschule Mainz haben Masterstudierende des Fachbereichs Gesundheit und Pflege die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte vorgestellt. Das Symposium bildet den öffentlichen Abschluss eines zweisemestrigen Forschungsseminars, in dem die Studierenden ausgewählte Fragen der Gesundheitsversorgung aus der Logopädie, der Pflege und der Physiotherapie bearbeiten.

„Durch Forschung kann der Arbeits- und Versorgungsalltag im Gesundheitswesen maßgeblich beeinflusst werden. Dafür ist es aber wichtig, dass die Ergebnisse von Forschung zurück in die Praxis fließen und dort umgesetzt werden“, betonte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, in einem einleitenden Statement. Für diese Verknüpfung von Theorie und Praxis seien die beim Symposium präsentierten Projekte in zweifacher Hinsicht von Bedeutung, erläuterte Prof. Dr. Renate Stemmer, die zusammen mit Prof. Dr. Sandra Bensch die Projekte der Studierenden in den vergangenen neun Monaten begleitet hat. „Im Grunde ergibt sich eine Art doppelte Verzahnung. Theoretisches Forschungswissen kann praktisch angewendet werden und durch die Bearbeitung von Fragestellung aus der Praxis der Gesundheitsversorgung entsteht eine Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxiseinrichtungen.“

Welche Erfahrungen mit Gewalt machen Pflegefachpersonen? Wie sicher fühlen sich Patienten auf geriatrischen Stationen und wie wird betriebliches Gesundheitsmanagement in Therapie- und Pflegepraxen umgesetzt? In Vorträgen und Posterpräsentationen stellten die Studierenden den rund 160 Gästen die Ergebnisse zu diesen und weiteren Forschungsfragen vor. „Es ist ein großer Zugewinn, als Masterstudentin aktiv forschen zu können. Auch wenn es natürlich neben dem Studienalltag sehr zeitintensiv und anspruchsvoll war, so können wir rückblickend auf eine spannende und erfolgreiche Zeit schauen. Die Ergebnisse unserer qualitativen Forschung lassen uns alle am heutigen Tag stolz dastehen und motivieren für weitere Projekte", berichtet Rebecca Rosenthal, die mit ihren Kommilitonen zum Thema Pflege 24/7 – wenn die Arbeit Zuhause weitergeht forschte.

„Im Seminar orientieren wir uns möglichst nah an den Ansprüchen des normalen Forschungslebens, so dass die Studierenden alle Schritte, die für die Planung und Umsetzung eines Forschungsvorhabens notwendig sind, kennenlernen und selbständig bearbeiten“, betont Prof. Dr. Sandra Bensch. Einen Forschungsantrag schreiben, ein Abstract zum Inhalt des Forschungsvorhabens einreichen oder, sofern erforderlich, einen Ethikantrag an die zuständige Kommission stellen – dies sind Beispiele für Aufgaben, die in der Umsetzung eines Forschungsvorhabens zu bearbeiten sind. Am Anfang stehen zunächst die Themensuche und das Klären der Fragestellung. „Die Studierenden suchen grundsätzlich in ihren Arbeitsgruppen selbst nach einem Thema, das für die berufliche Praxis relevant ist“, erklärt Prof. Dr. Renate Stemmer. „Die Forschungsarbeit im Bereich eines nach eigenen Interessen gewählten Themas hat uns durch die enge Betreuung unserer Professorinnen nicht nur einen enormen Fortschritt im wissenschaftlichen Arbeiten gebracht, sondern auch die Chancen und Grenzen von Forschung aufgezeigt“, resümiert Patrycja Mikula. Ihre Projektgruppe setzte sich mit dem Sicherheitsempfinden von Patienten auf geriatrischen Stationen auseinander. Dies sieht Melissa Kleespies ähnlich und fügt hinzu: „Mich hat besonders beeindruckt, wieviel Engagement die Akquise benötigt.“ Zugleich sei das Forschungsmodul eine gute Vorbereitung auf die nun bald anstehende Masterthesis, ergänzt ihre Kommilitonin Ruth Neuß.

Aufbauend auf den Bachelorstudiengang Gesundheit und Pflege bietet die Katholische Hochschule Mainz Masterstudiengänge in den Bereichen  Management, Pädagogik und Klinische Expertise in Gesundheit und Pflege an, die sich an die Berufsgruppen der Pflege, Physiotherapie, Logogpädie und Hebammenwesen richten. Weitere Informationen zum Studienangebot des Fachbereichs Gesundheit und Pflege sind unter www.kh-mz.de/gesundheit-pflege erhältlich.

von Christina Mauer