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Fit und bereit für Notfallsituationen

Lena Scherer (links) und Lidiya Sebhatu (rechts) haben die Zusatzqualifikation Notfallintervention unter Leitung von Andreas Trog (Mitte) erfolgreich absolviert und nutzten am Rosenmontag die Möglichkeit, bei einem Einsatz der Malteser dabei zu sein. (Bild ©: Malteser Hilfsdienst e.V. , Mainz)

Im Wintersemester 2017/18 haben die ersten Studierenden des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit die Zusatzqualifikation Notfallintervention erfolgreich abgeschlossen. Darunter auch Lena Scherer und Lidiya Sebhatu, die am Rosenmontag einen Blick hinter die Kulissen der Notfallhilfe warfen.

 

Wiederbelebung, psychische Krisen, Wundversorgung - zwei Semester lang drehte sich der Donnerstagnachmittag für Lena Scherer und Lidiya Sebhatu um medizinische und psychische Notfallsituationen. Zusammen mit 16 weiteren Kommilitonen haben die beiden Studentinnen am ersten Durchlauf der Zusatzqualifikation Notfallintervention im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit teilgenommen. Diese wird seit dem Sommersemester 2017 in Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst e.V., Mainz an der Katholischen Hochschule angeboten. Ende Januar haben Lena und Lidiya die schriftliche und praktische Prüfung erfolgreich absolviert und verfügen damit auch über die Ausbildung zur Sanitätshelferin.

„Als ich mich für das Seminar anmeldete, dachte ich einfach, dass es beruflich und privat nicht schaden kann, wenn man sich mit solchen Themen näher beschäftigt. Aber mein Interesse hat sich im Laufe des Seminars ungemein erweitert“, schildert Lena Scherer. Auch Lidiya Sebhatu ist froh, die Zusatzqualifikation Notfallintervention absolviert zu haben. Ob in der Suchthilfe, der Wohnungslosenhilfe oder der Jugendarbeit – wie schnell es im Berufsalltag zu Notfallsituationen kommen kann, hat auch sie schon erlebt. „Während meines Praktikums in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung ist ein Kind die Treppe runtergestürzt. Zum Glück ist letztlich nicht viel passiert, aber ich habe gemerkt, dass ich mich nun viel sicherer fühle und wüsste was zu tun wäre. Das Seminar bot viel Raum für praktische Übungen und Nachfragen. Man bekommt erweiterte, intensive Kenntnisse in Erster Hilfe vermittelt.“

Zum Abschluss der Zusatzqualifikation erhielten die Studierenden von Andreas Trog, Leiter des Seminars und Ausbildungsleiter des Malteser Hilfsdienstes e.V., Mainz, das Angebot, die Malteser am Rosenmontag zu begleiten und einen Blick hinter die Kulissen eines großen Einsatzes zu werfen. Für Lena und Lidiya stand schnell fest, dass sie dieses Angebot nutzen wollen.

Der Rosenmontag startete für die beiden um acht Uhr morgens am Treffpunkt aller Helfer der Malteser in Mainz-Hechtsheim. Nach der Aufteilung auf die Einsatzwagen, ging es dann in der Kolonne zur zentralen Einsatz- und Unfallhilfsstelle der Malteser in der Malakoff-Passage. „Aufgrund gesetzlicher Vorgaben durften wir Patienten noch nicht selbst versorgen. Wir haben jedoch umfassende Einblicke bekommen, wie das Team arbeitet und konnten die Abläufe kennenlernen. Außerdem haben wir vor Ort mit den Einsatzsanitätern Fälle durchgespielt“, berichtet Lena. Zusammen mit Andreas Trog besuchten die Studentinnen auch die weiteren Unfallhilfsstellen, die von den Maltesern am Rosenmontag betreut wurden. Zudem stand ein Abstecher zur Einsatzzentrale aller Hilfsdienste an der Universitätsklinik Mainz auf dem Programm. Dabei hätten sie viel darüber erfahren, wer welche Aufgaben übernimmt und wie die Organisation bei einem Großereignis zusammenläuft.

„Es war wirklich spannend den Rosenmontag mal aus der Sichtweise der Helfer erleben zu können. Durch den Tag kam für mich ein wichtiges Puzzleteil dazu, das das Seminar rund machte“, resümiert Lidiya Sebhatu. Diesem Eindruck schließt sich auch Lena Scherer an. „Wir haben uns viel mit den Helfern unterhalten, die sich sehr über unser Interesse gefreut haben. Wir haben uns sehr wohlgefühlt. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“

Im Gespräch mit Lena und Lidiya ist spürbar, dass das Seminar und die Erlebnisse am Rosenmontag ihre Begeisterung für die Notfallhilfe geweckt haben. Nach dem Abschluss der Zusatzqualifikation möchten sie das Thema gerne weiterverfolgen und vertiefen. Vielleicht werden beide bei einem weiteren Großereignis - wie der Mainzer Johannisnacht – nochmals in die praktische Arbeit reinschnuppern und dann auch selbst als Sanitätshelferinnen mitanpacken. Die Weiterqualifikation zur Einsatzsanitäterin könnte dann ein zukünftiger Schritt sein, um sich im Ehrenamt aktiv zu engagieren. Für Lena steht fest: „Ich habe mich nun ein Jahr so intensiv damit beschäftigt, da wäre es irgendwie verschenkt, wenn ich nicht dranbleiben würde. Durch die Zusatzqualifikation sind wir jetzt fit und bereit Erste Hilfe zu leisten.“

 

von Christina Mauer