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Startschuss für das Forschungsprojekt PeerPAL

Forschungsprojekt „Peer-to-Peer-Unterstützung: Digitale Vernetzung bei Aphasie zur Steigerung der Lebensqualität (PeerPAL)“ startet mit virtuellem Workshop

Das Team des Projekts PeerPAL startete mit einem virtuellen Design Thinking Workshop in die Entwicklung eines Smartphone-basierten sozialen Netzwerks zur Unterstützung von Menschen mit erworbener Sprachstörung (Aphasie). © Corsten

Zum Start des BMBF-finanzierten Forschungsprojekts „Peer-to-Peer-Unterstützung: Digitale Vernetzung bei Aphasie zur Steigerung der Lebensqualität (PeerPAL)“ hat vom 11. bis 19.01.2021 an jeweils vier Vormittagen ein virtueller Design Thinking Workshop stattgefunden. Im Projekt PeerPAL wird ein Smartphone-basiertes soziales Netzwerk entwickelt, über das Menschen mit erworbener Sprachstörung (Aphasie) mit Gleichgesinnten in Kontakt gebracht und zu gemeinsamen Aktivitäten motiviert werden sollen.

Das Projekt wird geleitet von Professorin Dr. Norina Lauer (OTH Regensburg, Regensburg Center of Health Sciences and Technology) und Professorin Dr. Sabine Corsten (Katholische Hochschule Mainz). Zum Projektteam gehören die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Christina Kurfeß (OTH Regensburg) und Marie Knieriemen (KH Mainz), die für den Bereich der Logopädie zuständig sind, sowie Daniel Kreiter (OTH Regensburg) als technischer Mitarbeiter für den Bereich der Informatik. Geleitet wurde der Workshop von Isabella Hastreiter, Mitarbeiterin im Hochschulverbund Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO).

Auf Grund der durch die Corona-Pandemie nötigen digitalen Umsetzung als Videokonferenz wurde der Workshop als Design Sprint 2.0 durchgeführt. „Unser Ziel war es, auf der Basis von Interviews mit Betroffenen als Projektteam konkrete Ideen zur App-Entwicklung zu generieren, um mit einem userorientierten Prototypen in die nachfolgenden Fokusgruppen zu starten“, erklärt Professorin Dr. Norina Lauer. Über ein digitales Whiteboard wurden gemeinsam vielfältige Ideen generiert und priorisiert. Der entstandene Prototyp,  der die Suche von Gleichgesinnten anhand von Matching-Parametern und das Erstellen und Posten von Aktivitäten ermöglicht, wurde am Ende des Workshops von zwei Personen mit Aphasie getestet. Dabei wurden die angedachten Inhalte sehr positiv bewertet.

„Insbesondere die zielgruppenorientierte Bedienbarkeit der zukünftigen App muss nun noch weiter verfeinert werden“, berichtet Professorin Dr. Sabine Corsten.  Ausgehend von den Rückmeldungen wird der Prototyp überarbeitet und anschließend mit weiteren von Aphasie Betroffenen über mehrere Fokusgruppensitzungen hinweg weiterentwickelt werden. Die so entstehende Smartphone-App soll danach von Menschen mit Aphasie im Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung im Alltag getestet werden. Abschließend ist eine umfangreiche Wirksamkeitsprüfung in einem randomisierten Vortest-Nachtest-Kontrollgruppen-Design mit Follow-up-Testung nach sechs Monaten geplant.

Auch wenn die Projektgruppe den persönlichen Austausch eines Face-to-Face-Treffens vermisste, konnte über die digitale Umsetzung das angestrebte Ziel sehr gut erreicht werden. Hierfür danken die Projektleiterinnen Isabella Hastreiter von TRIO für das gelungene Angebot und die tolle Moderation des Workshops.