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Doppelt qualifiziert - einfach bereichernd!

100 Tage Doppelstudium Soziale Arbeit + Praktische Theologie – Austausch mit Bischof Dr. Peter Kohlgraf

Berufsperspektiven, Studieninhalte und persönliche Motivation – nach 100 Tagen Doppelstudium Soziale Arbeit + Praktische Theologie tauschten sich die Studierenden mit Bischof Peter Kohlgraf über diese und weitere Themen aus. (© KH Mainz)

Welche Bedeutung hat Soziale Arbeit für die Kirche? Warum braucht es Absolventen mit einer Doppelqualifikation? Nach rund 100 Tagen hatten die ersten Studierenden des neuen Doppelstudiums Soziale Arbeit + Praktische Theologie am 11.01.2019 die Gelegenheit, im Austausch mit dem Bischof von Mainz, Dr. Peter Kohlgraf, diese und weitere Fragen zu reflektieren.

Während seiner Zeit als Professor für Pastoraltheologie an der KH Mainz hatte Bischof Kohlgraf die Konzeption des Doppelstudiums mitangestoßen und zusammen mit Kollegen beider Disziplinen entwickelt, erläuterte Prof. Dr. Eleonore Reuter, Dekanin des Fachbereichs Praktische Theologie, in ihrer Begrüßung. „Wir sind froh, Sie heute bei uns zu haben, denn als Bischof von Mainz kennen Sie nicht nur die Entstehungsgeschichte dieses neuen Angebotes sondern werden auch künftiger Arbeitgeber unserer Absolventen sein“, betonte der Moderator der Gesprächsrunde, Dr. Jan Loffeld.

Nach der Bedeutung der Doppelqualifikation künftiger Absolventen für die Diözesen gefragt, hob Kohlgraf die zunehmende Vielfalt kirchlicher Orte und sich verändernde Strukturen seelsorgerischer Arbeit hervor. „Wenn wir wirklich fragen, worin wir den Auftrag der Kirche in der Zukunft sehen, wie Kirche sein soll und gestaltet werden kann, dann müssen wir den Blick über die einzelne Gemeinde hinaus weiten. Caritas, Schulen, Kindergärten – dies sind Beispiele für die Vielfalt von Orten, an denen Menschen kirchliche Erfahrungen machen. Ich glaube daher, dass die Doppelqualifikation – die sich nicht nur im Binnenraum bewegt - eine große Chance für die pastorale Zukunft in den Diözesen bietet“, erläuterte Kohlgraf.

Größere und vielfältigere pastorale Räume gingen zugleich mit der Vorstellung größerer und personell vielfältigerer Teams einher, in denen sich Berufsbilder verändern. „Genau hier liegt meines Erachtens eine Chance und ein Bedarf für Absolventen mit ihrer Ausbildung. Sie bringen eine klare Profilierung mit, die nicht nur auf theologische Schwerpunkte zielt. Das ist eine wichtige und notwendige Bereicherung für das pastorale und diakonische Angebot der Kirche“, betonte Bischof Kohlgraf.

Und warum haben sich die Studierenden für das Doppelstudium entschieden? „Mein Wunsch ist es, beruflich Menschen in sozialen Problemlagen zu helfen. Zugleich ist das christliche Menschenbild für mich wichtig – gerade auch mit Blick auf diesen Tätigkeitsbereich. So habe ich die Möglichkeit beide Interessen und verschiedene Perspektiven zu verknüpfen“, erzählt Alexander Slates. Ähnlich erging es Talisa Phillip: „Mir war recht schnell klar, genau das will ich. Ich finde es auch sehr attraktiv zwei Abschlüsse und damit zwei Standbeine zu haben, die mir berufliche Flexibilität ermöglichen.“

Zwei Fächer gleichberechtigt parallel studieren – Bereicherung oder Spagat zwischen zwei Welten? Die Antwort der Studierenden hierzu fällt eindeutig aus: Bereicherung. „ Durch unterschiedliche Denkansätze nimmt man verschiedene Blickwinkel ein. Außerdem erleben wir unterschiedliche Formen des Lernens. Von der Vorlesung in der Aula bis hin zu intensiven Diskussionen in den eher kleinen Lerngruppen der praktischen Theologie. Die Abwechslung bringt Farbe ins Spiel und das empfinde ich als sehr angenehm“, berichtet Celine Marquardt. Für einige Kommilitonen, die beispielsweise aufgrund ihres ehrenamtlichen Engagements zunächst mehr Bezug zur Sozialen Arbeit gehabt hätten, habe sich das Doppelstudium auch zu einer Art Eingangstor zur Theologie entwickelt, erzählt Nico Lomasto. Prof. Dr. Ulrich Papenkort, Dekan des Fachbereichs Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften, ergänzte, dass die Soziale Arbeit historisch gesehen christliche Wurzeln habe und Barmherzigkeit und Gerechtigkeit in keiner anderen Religion eine so bedeutsame Rolle spielten.

Vielfältige Eindrücke wünschte Bischof Peter Kohlgraf den Studierenden auch für ihr weiteres Studium. „Das Kennenlernen und auch Aushalten unterschiedlicher Positionen in einer Gemeinschaft von Studierenden und
Lehrenden – das hat das Studium hier immer ausgemacht und bereichert. Und das wünsche ich Ihnen auch für die weiteren Semester Ihres Doppelstudiums.“

Das Doppelstudium Soziale Arbeit + Praktische Theologie führt in zehn Semestern zu zwei Bachelorabschlüssen und beinhaltet die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter/Sozialpädagoge. Studieninteressierte können sich vom 01.02.2019 bis 31.05.2019 über das Online-Portal der Katholischen Hochschule Mainz bewerben. Weitere Informationen zum Doppelstudium sowie zur Bewerbung sind unter www.kh-mz.de/doppelstudium oder unter folgendem Kontakt erhältlich: Studierendensekretariat, Telefon: 06131-28944-240 | E-Mail: studierendensekr.sa[at]kh-mz(dot)de