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Gesundheitsförderung als Gemeinschaftsaufgabe - Staffelübergabe an Prof. Dr. Ursula Rieke

Prof. Dr. Ursula Rieke, Professur für Sozialmedizin, ist neue Vorstandsvorsitzende der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz e.V.

Gratulation an die neue Vorstandsvorsitzende der LZG. Von links: Dr. Matthias Krell, Prof. Dr. Ursula Rieke, Dr. Günther Gerhardt. (Bild: Dennis Möbus)

Ein Vierteljahrhundert hat Dr. Günther Gerhardt der Arbeit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) nach innen und außen Beständigkeit verliehen. Nun legte Sanitätsrat Dr. Günter Gerhardt sein Amt als Vorstandsvorsitzender nieder und übergab bei einem Parlamentarischen Abend im Landesmuseum Mainz den Staffelstab an seine Nachfolgerin Prof. Dr. med. Ursula Rieke. Landtagspräsident Hendrik Hering und Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankten dem scheidenden Vorsitzenden für sein Engagement. Die Ministerpräsidentin zeigte sich zuversichtlich, dass die gute und bewährte Zusammenarbeit zwischen der Landespolitik und der LZG auch unter der neuen Vorsitzenden weitergeführt wird.

„Wie kein anderer stand Günter Gerhardt in den vergangenen 25 Jahren für die Kontinuität der LZG und die Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz“, betonte Dreyer in ihrer Laudatio. In vielen Handlungsfeldern und Themenbereichen habe er Gesundheitsbezüge und Ansatzpunkte für die Präventionsarbeit gesehen und daran mitgewirkt, die Gesundheitsförderung und Prävention als eine Gemeinschafts- und Querschnittsaufgabe auf eine breite und zukunftsfähige Basis zu stellen. „Günter Gerhardt behielt immer den Menschen im Blick und forderte keine Hochleistungen. Niedrigschwellige Gesundheitsförderung und Prävention, auf Augenhöhe und mit Augenmaß, war stets sein Anliegen und auch sein Erfolgsrezept“, sagte sie anerkennend.

Auf der Bühne des Landesmuseums demonstrierte Bewegungsbegleiterin Beate Hill mit ihrer Seniorensportgruppe aus Bubenheim, wie solch ein niedrigschwelliges Angebot aussehen kann. Ein buntes Schwungtuch zum Beispiel reicht aus, um ältere Menschen zu mehr Bewegung im Alltag zu motivieren und gleichzeitig die sozialen Kontakte zu fördern. Die Mainzer Musikgeragogin Kerstin Kronenberger-Schäfer, die Musik in der Begleitung von Menschen mit Demenz einsetzt, gab ebenso einen kurzen Einblick in ihre Arbeit.

Gesundheitsförderung im Wandel der Zeit „Die LZG hat schon früh erkannt, dass eine bedarfsorientierte und nachhaltige Gesundheitsförderung und Prävention davon lebt, dass sich die relevanten Akteure vernetzen und eng zusammenarbeiten. Nur so können entsprechende Maßnahmen in und für die Regionen in Rheinland-Pfalz umgesetzt werden. Für die aktuelle Umsetzung des Präventionsgesetzes in Rheinland-Pfalz ist dies ein wichtiges Fundament“, sagte Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Die Gesundheitsministerin ließ gemeinsam mit dem Geschäftsführer der LZG, Dr. Matthias Krell, sowie dem bisherigen und der neuen Vorstandsvorsitzenden Revue passieren, wie sich in den letzten Jahrzehnten die Anforderungen an Gesundheitsförderung und Prävention verändert haben. „Früher wurde viel mehr mit dem erhobenen Zeigefinger gearbeitet. Heute richten wir uns an den Menschen als selbstverantwortliches Individuum, dessen Kompetenzen und Fähigkeiten es zu stärken gilt“, erklärte Gerhardt. Die Gesundheitskompetenz zu fördern sei nach wie vor eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die Runde machte deutlich, dass es eine der Kernkompetenzen der LZG ist, Netzwerke zu bilden und zu pflegen. „Das versetzt uns in die Lage, zügig in die Fläche zu gehen und unsere Aufgaben in Verbindung mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren kompetent und zielführend vor Ort umzusetzen. Damit können gesundheitsfördernde Maßnahmen effizient bei den Menschen in ihren Lebenswelten ankommen“, berichtete Krell. Beispiele hierfür seien die regionalen Demenznetzwerke, die lokalen Bündnisse gegen Depression, die Runden Tische für Bewegung, die Regionalen Arbeitskreise Suchtprävention oder die Netzwerke zum betrieblichen Ge-sundheitsmanagement.

Die neue Vorstandsvorsitzende ist selbst fachlich gut vernetzt – dazu trägt ihre Tätigkeit im öffentlichen Gesundheitsdienst, als Vorsitzende einer Stiftung und als Professorin für Sozialmedizin an der Katholischen Hochschule Mainz bei. „Ich verfolge und schätze die Arbeit der LZG seit 30 Jahren. Den eingeschlagenen Weg der interdisziplinären Zusammenarbeit möchte ich fortsetzen und sehe darüber hinaus neue Möglichkeiten der Kooperation“, erklärte Prof. Dr. Rieke.


Über die LZG:

Die LZG wurde 1973 gegründet. Als Partnerin der Landesregierung setzt sie sich in Zusammenarbeit mit über 80 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Soziales, Selbsthilfe, Rehabilitation, Gesetzliche Krankenversicherung und Wirtschaft und vielen weiteren Partnerinnen und Partnern dafür ein, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz zu erhalten und zu fördern. Die LZG betrachtet Gesundheitsförderung als einen lebenslaufbegleitenden Prozess und nimmt in ihren Projekten alle Lebensphasen, von der Kindheit bis zum hohen Alter, in den Blick: Stärkung der Resilienz bei Kindern schon im Vorschulalter, Betriebliches Gesundheitsmanagement, die Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung, Beratung zu Wohnformen insbesondere für ältere Menschen sowie die Begleitung von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. ⇒ www.lzg-rlp.de

Quelle: Pressemeldung der LZG vom 31.01.2019