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Reformierung des Familienrechts

In einer besonderen Veranstaltung im Bereich Familienrecht setzten sich Studierende des 2. Semesters Soziale Arbeit mit Facetten des Reformvorhabens auseinander.

Das kommt nicht alle Tage: Das Familienrecht soll – so der Koalitionsvertrag - diese Wahlperiode reformiert werden. Innerhalb des Bachelorstudienganges „Soziale Arbeit“ lag es nahe, dieses aufregende Ereignis mit einer besonderen pädagogischen Praxis zu begleiten.

Am 22. Juni haben sich deshalb die Studierenden des Kurses Familienrecht im zweiten Fachsemester mit dem Dozenten Prof. Dr. Feuerhelm in der Aula der KH getroffen, um sich gegenseitig über die geplanten Änderungen zu informieren. Vorab wurde sich hierzu in Kleingruppen unter Beachtung diverser Unterthemen vorbereitet. Jede Kleingruppe hatte sich einer Partei des Bundestages, der Kirche oder den Wohlfahrtsverbänden gewidmet, um deren Vorstellungen zur Umsetzung der Familienreform zu recherchieren. Vier jeweils zugeordnete Redaktionsgruppen hatten anschließend die Beiträge der Kleingruppen gesichtet und zu jeweils einer PowerPoint-Präsentation zusammengetragen.

Gegen 14 Uhr startete nach einem herzlichen Empfang durch Herrn Feuerhelm Großgruppe A mit ihrer Präsentation. Nach und nach wurden die Ergebnisse zu dem Unterthema „Stärkung kleines Sorgerecht“ aus dem Blickwinkel der verschiedenen Parteien und Verbände vorgestellt. Es folgte Gruppe B mit dem Unterthema „Elternschaftsanerkennung“. Gruppe C stellte ihre Antworten unter dem Aspekt der „Partnerschaftliche[n] Betreuung nach der Trennung“ vor.  Abschließend beleuchteten die Kleingruppen der Referatsgruppe D nacheinander ihre Rechercheergebnisse zur „Stärkung des Umgangs“ und dem „Wechselmodell“.

In den nachfolgenden Lehrveranstaltungen wurde die Veranstaltung reflektiert. Zurückgemeldet wurde unter anderem, dass die Recherchearbeit das Gefühl vermitteln konnte, dass an politischen Entscheidungen, auch innerhalb von Reformen, durch Partizipation teilgenommen und Politikverdrossenheit abgebaut werden konnte. Auch wurde positiv festgehalten, dass die Beschäftigung mit dem Koalitionsvertrag ohne das Projekt nicht stattgefunden hätte und somit das Verständnis für Politik gestärkt werden konnte.

Aber auch konstruktive Kritik wurde laut. So werden sich von den Studierenden künftig innerhalb solcher Projekte kleinere Gruppen für die Recherchearbeit gewünscht, um die gleichmäßigere Arbeitsverteilung auf alle Schultern besser gewährleisten zu können. Insgesamt blieb bei den Kommilitoninnen und Kommilitonen ein Gefühl der Emanzipation zurück. Die Veranstaltung zur Gesetzesreformierung innerhalb des Familienrechts kann als absolutes Erfolgserlebnis mit lebendigem Flair verbucht werden.

Judith Klöckner, BASA-Studierende, 2. Sem.