Detailansicht auf das Hochschulgebäude in der Saarstraße 3. Es ist Frühling. Im Vordergrund sieht man blühende Kirschbäume.

Kamera an statt Vorhang auf

Auf einen Blick

  • Projektleitung: Prof’in Dr. Ulrike Gerdiken
  • Finanzierung: Katholische Hochschule Mainz
  • Laufzeit: 01.04.2022 -31.01.2023
     

Kamera an statt Vorhang auf – Die Videoplattform Zoom als Bühne inszeniert

Hintergrund

Während der Corona-Pandemie konnten zeitweise weder Kulturveranstaltungen noch kulturpädagogische Angebote stattfinden. Kunst- und Kulturschaffenden waren ebenso wie, Kulturpädagog*innen zunächst zum Nichtstun verdammt. Gleichzeitig verlagerten sich Bildungsveranstaltungen, berufliche und private Treffen ins Internet, wo unterschiedliche Videokonferenzsysteme genutzt wurden. Nach und nach entdeckten auch Kunst- und Kultureinrichtungen sowie Künstler*innen diese Systeme für sich und begannen, ihre Darbietung auf der Bühne live zu übertragen oder für das Videokonferenzsystem zu inszenieren. Dies haben auch die Studierenden der Katholischen Hochschule Mainz erlebt, als sie während der digitalen Medienblockwochen im Februar 2021 gezwungen waren, ihre künstlerische Arbeit im Videokonferenzsystem ZOOM zu präsentieren.

Zielsetzung

Mit dem Forschungsprojekt sollte herausgefunden werden, wie Künstler*innen sich auf die Performance in Videokonferenzsystemen vorbereitet und diese umgesetzt haben, welche Unterschiede sie im Vergleich zu analogen Live-Performances identifizieren und welche Schlüsse sie aus der Erfahrung der online-Inszenierung ziehen.
Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Diskussion über die Mediatisierung des Ästhetischen in der Kulturellen Bildung liefern und  zur Erweiterung des Handlungsfeldes Kultureller Bildung beitragen. Darüber hinaus sollen sie Anregungen geben, wie in der künstlerischen und kulturpädagogischen Arbeit die Bereiche Digitalität und Ästhetik miteinander verbunden werden können.

Methode

Die Forschungsdaten wurden zum einen durch narrative Interviews, zum anderen durch die Analyse von Youtube-Videos erhoben. Die Interviews wurden mit neun Künstler*innen durchgeführt, die am 24.12.20 an dem digitalen Event „xmas-Special“ des Bistums Limburg teilgenommen hatten. Für die Videoanalyse wurden Videos ausgewählt, die der Musikverein Egg aus der Schweiz in den Jahren 2020-2022 als musikalischen Adventskalender auf Youtube eingestellt hatten. Die Interviews und Videos werden derzeit mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse bzw. mittels Videoanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse sollen im Open Access-Format voraussichtlich auf der Plattform www.kubi-online.de veröffentlicht werden.