Themenfeld
Innovative Modelle zur Stärkung der regionalen Gesundheitsversorgung
Zielsetzung
Viele Menschen leiden unter drei oder mehr chronischen Erkrankungen. Bei diesen sogenannten multimorbiden Patienten und Patientinnen ergibt sich durch die sich überlappenden Symptome und Behandlungsstrategien eine hohe Komplexität der Erkrankung, der Therapie und damit verbundener Folgen. Z. B. können sich Mobilitätseinschränkungen, Mangelernährung, Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten, Inkontinenz, Schmerzen und chronische Wunden entwickeln. Der Zunahme der Patientenanzahl stehen ein drohender und ein, in vielen ländlichen Regionen schon bestehender, Hausarztmangel gegenüber.
Um die Versorgung der multimorbiden Patienten und Patientinnen zu decken, setzt das Projekt FAMOUS auf eine Stabilisierung der Gesundheits- und häuslichen Versorgungssituation.
Dies geschieht durch eine bedarfsangepasste Begleitung sowie durch eine Stärkung der Patientenseite. Dabei wird der Fokus auf die Bedürfnisse und Perspektiven der Patientinnen und Patienten und auf die Stärkung der Patientenautonomie gelegt. Dies kann durch den Einsatz einer „Advanced Practice Nurse“ (APN) erreicht werden. Bei der APN handelt es sich um eine akademisch ausgebildete Pflegende. Sie hat in der Regel einen Masterabschluss (M. Sc.) und arbeitet eng mit dem Hausarzt zusammen.
Methode
Im Rahmen des Projekts wird eine Studie durchgeführt, in der eine Gruppe von Patientinnen und Patienten eine hausarztnahe, fallbezogene Versorgung durch eine APN erhält. Außerdem wird der Informationsaustausch zwischen allen beteiligten Personen und Einrichtungen (z. B. hausärztliche Praxis, Krankenhaus, Facharzt, ambulanter Pflegedienst) verbessert. Die zweite Gruppe der Patientinnen und Patienten erhält die Standardversorgung. Für die Prozessevaluation werden Daten zum Kontext, zur Implementierung und zu Wirkmechanismen erhoben. Der Ansatz zielt darauf, dass sich die Gesundheits- und Versorgungssituation multimorbider Patienten stabilisiert, Notfallsituationen abnehmen, Hausärzte entlastet und auch Kosten eingespart werden können.
Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 4,2 Millionen Euro durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.
Auf einen Blick | |
Konsortialführung und Projektleitung | Prof. Dr. Renate Stemmer, Katholische Hochschule Mainz |
Konsortialpartner |
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Finanzierung | Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) |
Laufzeit | 2020 - 2024 |