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Handlungsspezifische Vertiefungen

In den beiden letzten Semestern erwerben Studierende im gleichnamigen Modul eine handlungsspezifische Vertiefung, die zusätzlich gesondert vom Zeugnis und ausführlich bescheinigt wird. Sie können zwischen mehreren Möglichkeiten wählen.

Die handlungsspezifischen Vertiefungen im Bereich Kultur- und Medienpädagogik bieten den Studierenden die Möglichkeit, die kunst- und medienpädagogischen Kompetenzen, die sie in der Vorlesung und den beiden Medienblockwochen erworben haben, in die Praxis umzusetzen. In der Vertiefung werden Methoden und Inhalte der kultur- und medienpädagogischen Praxis besprochen und in einem Projekt, dass die Studierenden selbst organisieren und anbieten, erprobt. Zur Vorbereitung auf die Vertiefung wird empfohlen (keine Verpflichtung!), einen themengleichen Vorkurs zu besuchen. Dieser Vorkurs ist wahlfrei und freiwillig. Um die Modulnote zu erhalten, wird in einer der zwei handlungsspezifischen Vertiefungen eine Hausarbeit geschrieben. Inhalt der Hausarbeit ist wissenschaftliche Einordnung und Reflexion der Praxisprojekte.

Studierende können über die Teilnahme an der handlungsspezifischen Vertiefung im Bereich Kultur- und Medienpädagogik ein gesondertes Zertifikat erhalten. Voraussetzung dafür ist die bestandene Modulprüfung „Kulturelle Bildung, Medienbildung, Kommunikation“, die vollständige Teilnahme an der handlungsspezifischen Vertiefung einschließlich der Erbringung aller geforderten Studienleistungen (Referate, Protokolle, aktive Beiträge, Stundenvorbereitungen etc.) sowie die Teilnahme an einem frei gewählten kultur- und medienpädagogischem Vorkurs.

Im Bereich Kultur- und Medienpädagogik werden derzeit folgende handlungsspezifische Vertiefungen angeboten:
• Kunst
• Musik
• Theater
• Literatur
• Didaktische Spieleentwicklung
• Öffentlichkeitsarbeit für Nonprofit-Organisationen

Die Studierenden erwerben eine basale interkulturelle Kompetenz, die sie befähigt, in den Dialog mit Menschen anderer „Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft“ und anderen „Glaubens“ (Art. 3 Abs. 3 GG) zu treten. Diese handlungsspezifische Vertiefung bleibt für die Studierenden des Studienschwerpunkts „Migration und Integration“ reserviert, kann aber in Einzelfällen geöffnet werden.  

In Vorlesungs- und Seminareinheiten werden Basisinformationen zu sozialarbeitsrelevanten Gesundheits- und Krankheitsphänomen erworben:

PND / Reproduktionsmedizin / Schwangerschaft / Kindliche Erkrankungen / Infektionserkrankungen (Aids/Hepatitis…) / Suchterkrankungen / Herz-Kreislauferkrankungen, usw.

Exkursionen oder FremdreferentInnen ermöglichen unmittelbare Einblicke in präventions- und selbsthilfebezogene Arbeitsfelder und Bereiche der öffentlichen Gesundheitsversorgung / Gesundheitssicherung.

Die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Seminar und zwei gesundheitsbezogenen Fortbildungsveranstaltungen nach persönlichem Interesse werden erwartet. Das Erstellen eines Präventions- / Informationsflyers zu einem frei gewählten Gesundheitsthema und evtl. eine Kurzpräsentation vor der Gruppe sind notwendige Studienleistungen. Prüfungsäquivalent werden sie in Kombination mit einer Hausarbeit.

Handlungsspezifische Vertiefung "Diakonie und Caritas" (Prof. Dr. Werner Müller-Geib)

Vertraut mit dem Selbstverständnis christlicher Diakonie verstehen die Studierenden biblische Texte als eine Basis sozialarbeiterischen Handelns in der heutigen pluralen Gesellschaft. Sie bearbeiten grundlegende kirchliche Dokumente zur Arbeit mit Randgruppen und sehen in christlicher Spiritualität eine Ressource professionellen sozialen Arbeitens.

Handlungsspezifische Vertiefung "Religiöse Diversität in der Sozialen Arbeit" (Dr. Frank van der Velden)

Die deutsche Migrationsgesellschaft wird zunehmend weltanschaulich divers, und auch in der Sozialen Arbeit - z.B. mit migrierten oder geflüchteten Menschen - begegnet uns eine große, individuell und kulturell geprägte Vielfalt von religiösen Wertvorstellungen, Bedarfen und Identitäten. Häufig sind damit Unsicherheiten verbunden, denn der „Faktor Religion“ kann einerseits eine resilenzfördernde Ressource für einzelne Menschen und ein "Kitt" für den Zusammenhalt ganzer gesellschaftlicher Gruppen sein. Andererseits scheint in der Religion aber auch ein Risikofaktor der Sozialen Arbeit zu liegen, z.B. wenn ihre Adressat*innen von religiös markiertem Extremismus oder von politisch motivierter Islamfeindschaft oder von Antisemitismus betroffen sind.

Wie kann man in der Sozialen Arbeit souverän und professionell mit diesen Ressourcen- und Risikofaktoren der religiösen Vielfalt umgehen? Die "Handlungsspezifische Vertiefung" stellt sich diese Frage aus Sicht der Sozialpädagogik und der Sozialen Arbeit. Daher sind spezielle Kenntnisse über einzelne Religionen oder theologisches Wissen für die Teilnahme keine Voraussetzung, sondern werden, wo nötig, im Kurs erworben.

Mit einem multiperspektivischen Ansatz, und immer unter Beteiligung von möglichen Netzwerkpartner*innen vor Ort, werden in diesem zweisemestrigen Kurs interreligiöse und interkulturelle Kompetenzen für die Soziale Arbeit erworben. Als Gesprächspartner*innen begegnen wir Mitarbeitenden der Sozialen Arbeit von Moschee-Gemeinden oder von eritreisch-orthodoxen Kirchengemeinden. Drei Exkursionen führen in eine Mainzer Moschee, in eine landesweite Institution der Sozialen Arbeit mit islamistischen Gefährder*innen und in eine lokale Bildungsstätte, die in der Prävention gegen religiös markierten Alltagsrassismus arbeitet.

Verpflichtend ist die aktive Teilnahme über zwei Semester und eine benotete Leistung nach Absprache.