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"Wir sind ein Vernetzungspunkt"

Theresa Kurnoth (rechts) betreut in der Nachfolge von Michelle Paulus (links) das Welcome-Projekt der KH Mainz. (© KH Mainz)

Drei Monate sind seit dem Beginn ihrer Arbeit im Welcome-Projekt der KH Mainz vergangen und eines wird im Gespräch mit Theresa Kurnoth direkt deutlich: die Projektarbeit für das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Programm Welcome - Studierende engagieren sich für Flüchtlinge ist genau ihr Ding. „Ich habe im Oktober begonnen und meine Vorgängerin, Michelle Paulus, war noch bis Ende November dabei. So hatte ich eine prima Einarbeitung. Außerdem konnte ich bereits an einer Tagung des DAAD in Berlin und einem Regionaltreffen in Köln teilnehmen. Für mich natürlich eine perfekte Gelegenheit, um einen Überblick zu gewinnen, mich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen“, schildert Theresa.

Seit Juli 2016 läuft das Welcome-Projekt an der KH Mainz. Anfang 2017 erfolgte eine weitere Bewilligung der Förderung durch den DAAD für 24 Monate. In dieser Zeit wurden an der KH Mainz Studienangebote und Programme aufgebaut, die es geflüchteten Menschen ermöglichen, an eine akademische Ausbildung in Deutschland anzuknüpfen. Während ihrer Zeit als Projektmitarbeiterin hat Michelle Paulus Teilnehmer dieser Programme begleitet und beim Übergang in ein reguläres Studium unterstützt. Die Vernetzung mit Organisationen der Flüchtlingshilfe und der Aufbau des Ehrenamt-Pools der KH Mainz waren darüber hinaus zentrale Schwerpunkte ihrer Arbeit. Aufgaben, die auch Theresa in den kommenden Monaten bearbeiten wird.  

„Mit dem Ehrenamt-Pool – Studierende engagieren sich konnte Michelle ein hochschulinternes Netzwerk etablieren, durch das wir Kommilitonen für die Flüchtlingsarbeit gewinnen und aktiv ins Projekt einbinden können.“ Was gibt es Neues aus den Flüchtlingsunterkünften, welche Organisationen sind in der Flüchtlingsarbeit aktiv und welche Projekte laufen aktuell - einmal im Monat tauschen sich rund 15 Studierende des Ehrenamt-Pools an der KH über diese und ähnliche Themen aus. „Wir haben auch immer wieder Vertreter von Organisationen zu Gast. Im Grunde ist der Ehrenamt-Pool so eine Art Vernetzungspunkt. Man bekommt einfach viele Infos, was in der Gegend in der Flüchtlingsarbeit los ist“, erklärt Theresa.  

Und was sind die zentralen Themen und Aufgaben der weiteren Projektarbeit? „Hierzu zählt auf jeden Fall, die Angebote der KH Mainz für geflüchtete Menschen noch weiter bekannt zu machen und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.“ Der Austausch mit Projektmitarbeitern anderer Hochschulen habe zudem gezeigt, dass eine sprachliche Begleitung durch Deutschsprachkurse mit Bezug zum Studium und dem entsprechenden Fachvokabular ein wichtiges Thema sei. Der Aufbau eines Buddy-Systems, durch das ein Studium an der KH Mainz für Geflüchtete noch persönlicher gestaltet und begleitet werden könnte, ist eine weitere Idee für die künftige Arbeit. „Ein Buddy ist sozusagen ein Begleiter auf Augenhöhe. Das Voneinander-lernen steht im Mittelpunkt und natürlich bekommt man so auch leicht und direkt Kontakt zu Personen, die bereits regulär an der KH studieren“, erklärt Theresa.

Auf die Frage nach der Motivation für ihr Engagement im Welcome-Projekt antwortet Theresa: „Ich studiere aktuell im dritten Semester Sozialwissenschaften: Migration und Integration an der KH. Die Mitarbeit im Welcome-Projekt ist für mich eine prima Möglichkeit praktische Erfahrungen im Projektmanagement zu sammeln, Studieninhalte mit der Praxis zu verbinden und sich ganz konkret zu engagieren.“ Das Hochschulleben mitzugestalten und weiterzuentwickeln, ist für Theresa bereits vor ihrer Tätigkeit im Welcome-Projekt Teil ihres Studienalltags gewesen. Im vergangenen Semester hat sie im erweiterten Vorstand der Studierendenschaft der KH Mainz (SKH) e.V. mitgearbeitet und ist auch weiterhin als Mitglied aktiv. Das Interesse an der Arbeit mit Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen und an der Vielschichtigkeit der Themen Migration und Integration - beispielsweise aus rechtlicher, soziologischer oder psychologischer Perspektive – sei für die Arbeit im Projekt sicherlich eine gute Voraussetzung. „Darüber hinaus glaube ich, dass man gar nicht so viel mitbringen muss, sondern eher vieles mitnimmt, wenn man sich engagieren möchte. Für mich ist es sozusagen eine praktische Qualifikation, die das Studium ergänzt.“

Bis zum Beginn des verpflichtenden Auslandsjahrs innerhalb ihres Studiengangs Sozialwissenschaften: Migration und Integration im Wintersemester 2018/19 wird Theresa Kurnoth das Welcome-Projekt der KH Mainz betreuen. Für Fragen zum Projekt und zur Vereinbarung von Beratungsterminen ist sie unter folgendem Kontakt erreichbar:

welcome[at]kh-mz(dot)de

Sprechstunde im Institut für angewandte Forschung und internationale Beziehungen (ifb):
Montags von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr (Saarstraße 1, 55122 Mainz)

Telefonische Erreichbarkeit zur Sprechstunde unter: +49 6131 28944-730

Weitere Informationen zu Studienmöglichkeiten für Geflüchtete an der KH Mainz finden Sie
HIER.

 

von Christina Mauer