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Ist die Klimakrise eine Aufgabe der Sozialen Arbeit?

Fachnachmittag Klimakrise und Soziale Arbeit: Studierende, Ehemalige, Praxispartner und Expert*innen diskutieren Herausforderungen durch die Klimakrise.

Am 20. November 2023 hat an der Katholischen Hochschule Mainz der Fachnachmittag „Klimakrise und Soziale Arbeit“ unter dem Titel „Sollen wir das jetzt auch noch machen?! – Ist die Klimakrise eine Aufgabe der Sozialen Arbeit“ stattgefunden.

Den Auftakt machte Astrid Schaffert, Referentin für soziale Klimapolitik beim Deutschen Caritasverband e.V., mit einem Input zur Klimakrise als soziale Frage. Die Erkenntnisse der Klimawissenschaften machten vor allem die desaströsen Auswirkungen der Erderhitzung für die Zielgruppen Sozialer Arbeit deutlich. Kein Handlungsfeld bleibe von den Konsequenzen der Klimakatastrophe verschont, betonte Astrid Schaffert.

Mit den vorgestellten Daten und Fakten, aber auch mit einem Gespür für die emotionale Dringlichkeit des Themas kam das lernende Podium unter der Moderation von Professor Dr. Nils Köbel zusammen: Astrid Schaffert mit sozialpolitischer Stoßrichtung, Professorin Dr. Judith Lehnart mit psychologischem Blickwinkel, Lisa Pflüger als Absolventin der KH Mainz mit fachlicher Expertise aus der Kinder- und Jugendhilfe und Professorin Dr. Kristina Kieslinger mit ethischer Perspektive.

Die unterschiedlichen Perspektiven auf dem Podium und die ergänzenden Beiträge der mitdiskutierenden Teilnehmer*innen machten die Komplexität der Thematik deutlich: von der politischen Makroebene über berufsethische Haltungen bis hin zu konkretem Verhalten, das heißt Handlungsweisen auf der Mikroebene in der Einzelfallhilfe, wurden die unterschiedlichen Handlungsebenen diskutiert. Die Diversität der Perspektiven auf dem Podium spiegelte sich auch in der Unterschiedlichkeit der Teilnehmenden wieder: Studierende, Alumni und Personen aus der Praxis kamen in den Workshops zusammen und diskutierten intensiv zu Fragen der Klimaemotionen, praktischen Implikationen der Klimakrise und nicht zuletzt zum Selbstverständnis Sozialer Arbeit.

In der Bündelung der Workshops stand am Schluss das – schon fast als selbstverständlich angenommene – Fazit, dass die Herausforderungen durch die Klimakrise eine Aufgabe für die Soziale Arbeit sind. Die Teilnehmenden formulierten darüber hinaus die Notwendigkeit, diesem Thema einen größeren Platz an der Hochschule einzuräumen, es beispielsweise auch verstärkt in die Lehre zu implementieren und immer wieder den Kontakt zu Praxispartner*innen zu suchen. Dies sei wichtig, um voneinander lernen und sich den gewaltigen Aufgaben gemeinsam als Profession stellen zu können.